Parodontologie und Parodontal-Behandlungen

Parodontalbehandlung – eine Erkrankung des Zahnfleischs

Mehr als 80 % der Erwachsenen in Deutschland leiden an einer Parodontitis. Da es sich bei Parodontose um eine Infektionskrankheit handelt, ist es notwendig, diese systematisch zu behandeln. Die deutsche Mundgesundheitsstudie zeigt auf, dass mehr Zähne im Erwachsenenalter durch Parodontitis verloren gehen, als durch Karies.

Mit einer Parodontalbehandlung, die in enger Zusammenarbeit zwischen Patient und Zahnarzt erfolgt, ist es möglich, durch eine individuelle und erfolgreiche Behandlung die Entzündung zu beseitigen. Allerdings bleibt die Gefahr des sogenannten Parodontitis-Rezidivs, also einem erneuten Krankheitsschub – lebenslang bestehen. 

Diagnose: Parodontitis

Sollte die zahnärztliche Untersuchung die Diagnose Parodontitis zur Folge haben, dann ist eine Parodontolbehandlung notwendig. Im Verlauf der PAR wird der Zahnhalteapparat behandelt und zudem ist eine kontinuierliche intensive Mundhygiene vonseiten des Patienten notwendig. Des Weiteren sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig sowie eine unterstützende Parondontalbehandlung in der Zahnarztpraxis.  

Die systematische Parondontalbehandlung (PAR) besteht aus drei Phasen, die alle gleichermaßen wichtig sind:

  1. Die Vorbehandlung (Hygienephase & Wurzelreinigung)
  2. Chirurgische Therapie
  3. Recall – eine unterstützende Parodontitis-Therapie 

Bei Zahnfleischerkrankungen: Ein individuelles Therapieprogramm ist notwendig

Bei der Parondontalbehandlung handelt es sich damit keineswegs um eine Standard-Therapie, sondern um einen individuell ausgerichteten Behandlungsplan, der mehrere Stufen enthält – abhängig von der Schwere der Parodontitis sowie anderen Faktoren. Die Parondontalbehandlung ist notwendig, um so den Zahnverlust zu minimieren und die eigenen Zähne zu erhalten oder aber zumindest die Lebensdauer zu verlängern – sofern es sich um problematische Fälle handelt. 

Die Parondontalbehandlung – der erste Schritt

Kommt der Verdacht auf, dass der Patient unter Parodontitis leidet, dann kommt es im Vorfeld zu einer Vorbehandlung. Im Verlauf dieser Behandlung werden Zahnstein, weiche Beläge und sonstige Reizfaktoren entfernt. Zudem erhält der Patient eine genaue Anleitung für die Mund- und Zahnhygiene. Zwei bis drei Wochen nach der Vorbehandlung entscheidet der Zahnarzt die weitere Vorgehensweise:

  • War die Mitarbeit des Patienten ausreichend und es ist mit einem Erfolg der Behandlung zu rechnen,
  • sprach die Entzündung im Zahnbett auf die ersten, lokalen Maßnahmen an, oder
  • bestehen noch Zahnfleischtaschen nach dem Rückgang der entzündeten Schwellung des Zahnfleischs (Pseudotaschen).

Viele Einzelmaßnahmen machen die Parondontalbehandlung zu einer komplexen Therapie

Sollte es sich nach der Zahnbehandlung herausstellen, dass eine behandlungsbedürftige Parodontitis bei dem Patienten besteht, wird von dem Zahnarzt eine Röntgenaufnahme aller Zähne angefertigt, um im Anschluss einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Vom Patienten wird dann der Befund und der Behandlungsplan zusammen bei der Krankenkasse eingereicht. Sollte dieser bewilligt werden, dann startet die Hauptbehandlung der Parodontitis in mehreren Etappen.

Dabei entfernt der Zahnarzt die Ablagerung in den Zahnfleischtaschen auf der Wurzeloberfläche der Zähne sowie entzündliches Gewebe aus den Zahnfleischtaschen. Im Anschluss wird die Wurzeloberfläche geglättet und es kommt eventuell zu einem remodelling des Zahnfleischs, um so optimale Voraussetzungen für die Ausheilung zu schaffen und um weiteren Parodontits-Erkrankungen vorzubeugen. 

Die Nachuntersuchungen und -behandlungen bei der Parondontalbehandlung

Wichtig sind nach einer erfolgten Parondontalbehandlung die regelmäßigen Nachuntersuchungen, denn es kommt bei vielen Patienten zu Zahnfleischentzündungen. Zudem wird bei den Nachuntersuchungen auch kontrolliert, inwiefern der Patient mitarbeitet. Sollte es notwendig sein, dann werden nochmals die Putztechniken besprochen und der Zahnarzt motiviert den Patienten zur regelmäßigen Pflege. Zudem ist es dem Zahnarzt möglich, bei den regelmäßigen Terminen, bspw. harte und weiche Beläge an den einzelnen Zahnhalteapparaten zu entfernen. 

Der Erfolg der Parondontalbehandlung hängt von vielen Faktoren ab

Ob eine Parondontalbehandlung erfolgreich ist, das hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen liegt es an der Schwere der Parondontis, dem Zustand des Zahnbetts, der Zähne, des Kieferknochens und der Anzahl und Art der krankheitsverursachenden Keime und Bakterien, wie schnell und nachhaltig die Therapie anschlägt.

Bei jeder systematischen Behandlung ist jedoch die Mitarbeit des Patienten eine Voraussetzung für den Erfolg der Parondontalbehandlung. Dazu gehört zum einen eine sorgfältige und korrekte Mundpflege sowie regelmäßige Zahnputzmassagen des Zahnfleisches. Aber auch ein gesteigertes Ernährungsbewusstsein sowie das richtige Kauverhalten sind wichtig für den Erfolg der Parondontalbehandlung. 

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